Währungseffekte 2016 bei Schweizer Industrieunternehmen

Schweizer Unternehmen befanden sich im Jahr 2016 währungstechnisch in einem etwas ruhigeren Fahrwasser. Nachdem die Aufgabe des Euro-Mindestkurses im Jahr 2015 tiefe Spuren in den Jahresrechnungen hinterlassen hatte, reduzierten sich die Volatilitäten an den Währungsmärkten wieder. Diese Momentaufnahme sollte indessen nicht überbewertet werden. Dem Währungsmanagement kommt gerade bei Schweizer Firmen grosse Bedeutung in der finanziellen Unternehmensführung zu. Eine ganzheitliche Betrachtung hilft, die im Geschäftsmodell enthaltenen Währungsrisiken besser zu verstehen und erfolgreicher zu steuern.

Im Jahr 2015 wurde im Durchschnitt praktisch das gesamte operative Umsatzwachstum durch die Aufwertung des Schweizer Frankens wegerodiert. Für das Jahr 2016 hat sich der Einfluss der Wechselkurse bei den 58 untersuchten Schweizer Firmen stark reduziert. Bezogen auf den Umsatz betrug der durchschnittliche Währungseffekt +0.26%. Unter Berücksichtigung dieses positiven Währungseffekts resultierte für das Jahr 2016 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 5.93%.

Währungseffekte in der Bilanz entstehen durch Umrechnungsdifferenzen aus in Fremdwährungen gehaltenem Nettovermögen. Diese Umrechnungsdifferenzen werden unter IFRS direkt im Common Equity als Cumulative Translation Adjustment (CTA) verbucht. Diesen Umrechnungsdifferenzen wird im Schweizer Umfeld zu wenig Beachtung geschenkt, da die Unternehmen primär von den tieferen Zinsen der Schweizer-Franken-Finanzierungen profitieren möchten. Dabei wird vernachlässigt, dass die tieferen Zinsen längerfristig durch eine tendenzielle Aufwertung des Schweizer Frankens kompensiert werden, sodass der relative Zinsvorteil ökonomisch durch Währungsverluste absorbiert wird.

Nachdem sich die kumulierten Umrechnungsdifferenzen (CTA) bei den im Jahr 2015 untersuchten Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 27% erhöhten, nahm das CTA im Jahr 2016 um 5% ab. Damit reduzierte sich das CTA des Jahres 2015 von CHF 44.4 Mrd. auf CHF 42.4 Mrd. im Jahr 2016. Trotz des Rückgangs liegt der aktuelle CTA-Wert über dem durchschnittlichen Niveau der letzten Jahre. Relativ gemessen, entspricht das CTA im Jahr 2016 rund 25% des Common Equity. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Reduktion von 2 Prozentpunkten. Wie bereits erwähnt, wird das CTA unter IFRS direkt im Eigenkapital berücksichtigt. Erst bei einer Veräusserung der Vermögenswerte wird das CTA über die Erfolgsrechnung ausgebucht. Damit entspricht der für 2016 genannte CTA-Wert von CHF 42.4 Mrd. einem maximalen negativen Einfluss auf die Erfolgsrechnung.

Durch die vollständige Absicherung der Nettovermögenswerte in Fremdwährungen kann das aktuelle CTA-Niveau fixiert werden. Dadurch ergeben sich keine zusätzlichen Währungseffekte in der Bilanz, jedoch fällt der beschriebene relative Zinsvorteil der Schweizer-Franken-Finanzierungen weg.